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PC-Tipps

Windows XP - Das Ende und jetzt?

Nun ist es passiert! Der 8. April 2014 ist da und Microsoft hat Windows XP zu Grabe getragen. Was nun?

Es gibt - wie immer im Leben - mehrere Möglichkeiten, mit der Situation umzugehen. Und - wie immer im Leben - unterscheiden die sich in den Konsequenzen, die sie mit sich bringen. Im folgenden Artikel möchte ich Ihnen einige der möglichen Alternativen mit ihren Randbedingungen und Folgeerscheinungen aufzählen, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern.

Beginnen wir damit, was automatisch eintritt, wenn sie nichts tun:

Aktion: Ignorieren

Voraussetzung: Keine

Konsequenz: Das Risiko, dass einem der Rechner kompromittiert wird, ist zunächst so groß, wie bisher, steigt aber im Lauf der Wochen und Monate. Sobald der Zeitpunkt kommt, dass eine bislang unentdeckte Sicherheitslücke ausnutzbar wird, wird das Risiko ab diesem Moment sprunghaft ansteigen. Ich schätze, die Bösewichte scharren schon mit den Hufen. Es wird sogar vermutet, dass Cyber-Kriminelle bereits seit einiger Zeit etliche Erkenntnisse unter Verschluss halten und extra nicht ausgenützt haben, damit sie bis gestern, dem Tag des letzten Updates, nicht entdeckt wurden. Jetzt aber, würden sie los schlagen.

Meine Einschätzung: Übergangslösung auf Risiko für vielleicht ein paar Monate oder gar nur Wochen - vermutlich eher weniger als mehr.

 

Aktion: Erweiterten Support von Microsoft individuell bestellen

Voraussetzung: Finanzielles Polster

Konsequenz: Kostet viel Geld.

Meine Einschätzung: Für den Privatnutzer indiskutabel. Banken (tausende von Geldautomaten laufen noch mit dem alten System), Behörden, Regierungen u.a. Großfirmen tun das. Ein gutes Zusatzgeschäft für Microsoft - warum die da nicht schon früher drauf gekommen sind?

 

Aktion: Netzwerkstecker ziehen

Voraussetzung: Keine

Konsequenz: Alles gut! Es besteht nur die kleine Einschränkung, dass man von der Außenwelt abgeschnitten ist. Upps!

Meine Einschätzung: Weltfremd.

 

Aktion: Windows 8.1 mit SP1 installieren

Hinweis: SP1 für Windows 8 ist gestern, am gleichen Tag, wie das Support-Ende von XP, erschienen. Zufall? Ironie? Berechnung?

Voraussetzung: In dieser Ausbaustufe benötigt Windows 8 nur noch 1 GB Hauptspeicher. "Schwache" Rechner scheiden aus. Microsoft bietet Infos zur Überprüfung in Form des "Windows 8-Upgrade-Assistenten".

Konsequenz: Kostet ca. 100 € und den Aufwand der Datensicherung, Neuinstallation und anschl. Rücksicherung der Nutzdaten.

Meine Einschätzung: Könnte sich lohnen, für Geräte, die noch sehr gut in Schuss sind und deren Arbeitsgeschwindigkeit akzeptabel ist, z.B. welche mit Zweikern-CPU und mind. 1 - 2 GB Hauptspeicher. Solche Geräte sind vielleicht ca. 5 Jahre alt.

 

Aktion: Neuen oder gebrauchten Computer mit mind. Windows 7 kaufen und alten verschrotten.

Voraussetzung: Budget muss vorhanden sein.

Konsequenz: Die entstehenden Kosten beginnen ca. ab 300 EUR - wenn's was Gescheites sein soll, auf jeden Fall mehr.

Meine Einschätzung: Auf Dauer eine gute Entscheidung! Wer jetzt einen neuen Computer mit Windows 8.1 kauft, bekommt viel Leistung für sein Geld und MS-Support bis mind. 2010. Bitte lesen Sie auch meinen Tipp "Die Wahrheit über Windows 8 "!

 

Aktion: Linux installieren, z.B. Ubuntu

Voraussetzung: PC darf auch schon etwas älter sein. Man sollte Veränderungsbereitschaft und eine höhere Frustrationstoleranz mitbringen.

Konsequenz: Datensicherung, Ubuntu-Installation Datenrückspielung. Allen Windows-Programmen, für die es kein Pendant unter Linux gibt, muss ade gesagt werden. MS-Office lässt sich angeblich installieren, aber man braucht Spezialkenntnisse und Tricks.

Meine Einschätzung: Machbar, wenn man nicht mehr als Standardsoftware benutzt bzw. gewillt ist, speziellere Sachen mit entsprechendem Aufwand auf Linux zu migrieren. Veränderungsbereitschaft ist gefordert, dies ist der steinigste Weg.

 

Weitere Alternativen, wie Umstieg auf ein Tablet, will ich hier nur anreißen. Wer nur ein bisschen surft oder mailt und ansonsten vielleicht ein paar Videos konsumiert, kommt sicherlich auch mit einem mobilen Gerät aus. Er hat sogar dabei die Qual der Wahl zwischen Geräten auf Windows-, Apple- oder Android-Basis oder etwas ganz anderem.

Schlussendlich gäbe es natürlich noch die Varianten "ersatzlos streichen" oder "auswandern und in der Wildnis leben". Sicher fallen Ihnen weitere ein...