In Mainz hat gestern die Polizei vor Telefonbetrügern gewarnt - s. Artikel der Rhein Main Presse. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Ich hab' mich sowieso schon immer gefragt, wieso ein einfaches "Ja" am Telefon zu einem rechtskräftigen Vertrag führen kann, wo man sowas doch so leicht fälschen kann.

Meine Empfehlung lautet:

• Sehen Sie vor dem Abheben nach, wer anruft. Gut dran sind Sie, wenn Sie Fritzfons, eine Fritzbox und ein gut gepflegtes Fritz-Telefonbuch haben. Dann sehen Sie im Klartext sofort, ob es ein Bekannter ist oder nicht.
• Bei Anruf von einer unbekannten Nummer nicht mit dem Namen melden, sondern maximal mit "Hallo" oder "Wer ist dran?" melden. (Ich sage immer "wer stört?")
• Sobald Sie feststellen, dass es ein Werbetreibender ist, sofort und unbedingt ohne etwas zu sagen, auflegen. Ein solches Telefonat dauert maximal 15 s. Kriterien zum sofortigen Auflegen sind, wenn das Gegenüber z.B. fragt "Spreche ich mit XY?" oder irgendeine Firmenbezeichnung nennt. Oft werden Stichwörter, wie Gas, Wasser, Strom, Wein, Umfrage oder sonstiges genannt. In all den Fällen: Sofort auflegen!
• Falls Sie unsicher sind, fragen Sie einfach hartnäckig nach "Wer sind Sie?". Sagen Sie nichts anderes! Im Zweifel lieber auflegen, als sich in Diskussionen verstricken lassen.
• Falls Sie es doch zu spät bemerkt haben und schon in einen Dialog gezogen wurden, sagen Sie nur "Ich habe kein Interesse!". Notfalls mehrmals wiederholen und auflegen.
• Anschließend die Nummer notieren und in der Fritzbox als Sperrnummer*) eintragen.
• Man kann auch im Internet die Nummer googeln. Es gibt etliche Portale, die solche Nummern sammeln und deren Nervfaktor aufzeichnen.
• In besonders hartnäckigen Fällen kann man die Nummer auch der Bundesnetzagentur als Rufnummern­missbrauch melden. Die bekommt zig Meldungen jeden Tag und schaltet nach ausgiebiger Prüfung Missbraucher tatsächlich ab. Leider habe ich den Eindruck, dass die Bösewichte schneller neue Nummern an- als ab- geschaltet bekommen.

*: Das Sperrwerk der Fritzbox ist sehr gut geeignet, um unerwünschte Anrufe zu blockieren:

• Legen Sie ein separates Telefonbuch, namens "Spamnummern" an.
• Tragen Sie dort alle gesammelten Nervnummern ein. Sie sollten dazu einen Namen, z.B. "Spam", mit eintragen. Geben Sie nicht die gesamte Nummer an, sondern ersetzen mind. die letzten drei Stellen durch ein Sternchen *. Viele Spammer variieren ihre Nummern sehr oft. Und so spricht die Box dennoch an, auch wenn sich die letzten Ziffern unterscheiden.
• Damit die Box nun alle Nummern im Spamnummern-Telefonbuch blockiert, erstellen Sie unter "Rufsperren" einen Eintrag mit Bereich: "Telefonbuch" und Telefonbuch: "Spamnummern".
• Wenn Sie wissen wollen, wann und welche Nummern die Fritzbox im Lauf der Zeit blockiert hat, nutzen Sie deren Push-Dienst und lassen sich Mails senden, wenn Anrufereignisse stattgefunden haben.